Idee & Konzept
Das Projekt «Eidgenossen Jass» ist eine gestalterische Auseinandersetzung mit der Schweizer Gründungsgeschichte im 13./14. Jahrhundert.
In Form des schweizerischen Nationalspiels, dem «Jass», wird zu einem spielerischen Zugang zu den damit verbundenen Mythen, Legenden und historischen Ereignissen eingeladen. Neben der kulturellen Wissensvermittlung, ist auch die Spielbarkeit der Karten ein zentrales Anliegen. Die Gestaltung orientiert sich daher an den traditionellen deutschschweizer Jasskarten, wird stilistisch aber in einen mittelalterlich-gotischen Rahmen eingebettet.
Ziele des Projekts...
Das Projekt zielt nicht darauf ab, eine klare Grenze zwischen historischen Tatsachen und dem Reich der Mythen und Legenden zu ziehen. Viele Einzelheiten sind bis heute (und vermutlich für immer) weder eindeutig belegt noch widerlegt und unterliegen somit dem stetigen Diskurs.
Die Karten
Die Figurenkarten zeigen wichtige Personen der eidgenössischen Gründungszeit. Die «Könige» sind vorwiegend Repräsentanten des Hochadels (Habsburger) oder der Klöster. Die «Ober» zeigen den niederen Adel (Landvögte), die «Under» das vom Adel unterdrückte, einfache Volk der Bauern und Handwerker (Eidgenossen).

König | Rudolf (I.) von Habsburg
Aufstieg der Habsburger
Das Haus Habsburg wächst um 1200-1273 AD zu einem der mächtigsten Adelshäuser im Gebiet der heutigen Schweiz heran. Mit der Ernennung Rudolfs (I.) zum König des Heiligen Römischen Reichs gelingt den Habsburgern der Aufstieg zur Grossmacht.
In den umliegenden Ländern setzen sie ihnen wohlgesinnte Landvögte ein, darunter auch im Gebiet der Urschweiz (Uri, Schwyz & Unterwalden).

Under | Arnold v. Melchtal
Machtmissbrauch der Vögte
Nach dem Tod Rudolfs (I.) im Jahr 1291 AD ist das Reich vorübergehend ohne König – die Landvögte beginnen ihre Macht zu missbrauchen.
Einem Bauern im Melchi stiehlt der Vogt Landenberg ein Ochsengespann. Als sich Arnold v. Melchtal, der Sohn des Bauern dagegen wehrt, werden dem Vater sogleich beide Augen ausgestochen.
Arnold entkommt dem Vogt und flieht nach Uri.

Die drei Eidgenossen
Schwur auf dem Rütli
Vertreter der drei Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden lehnen sich gegen die erdrückende Willkürherrschaft der habsburgischen Vögte auf und treffen sich im Geheimen auf dem «Rütli», einer Wiese am Vierwaldstättersee, um sich Beistand zu schwören.
Sie unterzeichnen dort gemeinsam den ersten Bundesbrief, in dem sie sich kriegerischen Beistand zusichern und keine 'fremden Richter' akzeptieren wollen.

Werner Stauffacher / Abt von Einsiedeln
Der Marchenstreit
Die Schwyzer mit Landammann Werner Stauffacher streiten sich seit Jahren mit dem Kloster Einsiedeln um Weideland. Als der Abt des Klosters die Schwyzer schliesslich exkommunizieren lässt, rächen sich diese indem sie das Kloster in der Dreikönigsnacht 1314 AD plündern.
Die Schutzherren des Klosters, die Habsburger, entsenden schliesslich ein Ritterheer nach Schwyz um das Volk zu bestrafen.

Herzog Leopold von Habsburg
Schlacht am Morgarten
Das habsburgische Ritterheer unter Herzog Leopold zieht entlang dem Ägerisee in Richtung Schwyz. Dank der Vorwarnung durch Heinrich v. Hünenberg's Pfeil-Botschaft ("Eidgenossen, hütet euch am Morgarten!") rüsten sich die Eidgenossen vereint gegen die Habsburger. Letztere werden in der darauffolgenden «Schlacht am Morgarten» (1315 AD) trotz technischer und zahlenmässiger Überlegenheit vernichtend geschlagen und müssen sich zurückziehen.