Idee & Konzept

Das Projekt «Eidgenossen Jass» ist eine gestalterische Auseinandersetzung mit der Schweizer Gründungsgeschichte im 13./14. Jahrhundert.

In Form des schweizerischen Nationalspiels, dem «Jass», wird zu einem spielerischen Zugang zu den damit verbundenen Mythen, Legenden und historischen Ereignissen eingeladen. Neben der kulturellen Wissensvermittlung, ist auch die Spielbarkeit der Karten ein zentrales Anliegen. Die Gestaltung orientiert sich daher an den traditionellen deutschschweizer Jasskarten, wird stilistisch aber in einen mittelalterlich-gotischen Rahmen eingebettet.

  • Interesse an der eigenen Geschichte wecken

    Bis vor einem Jahr hatte ich selbst kaum Kenntnisse über die Schweizer Frühgeschichte. Eine Erwähnung der «Schlacht am Morgarten» im Gespräch unter Freunden machte mir dies urplötzlich bewusst. Die darauffolgend entflammte Faszination für die 'eigene' Geschichte möchte ich gerne teilen.

  • Jassen – eine Tradition erhalten

    Der «Jass» ist tief in der Schweizer Kultur verankert und wird seit dem 18. Jhdt. von Generation zu Generation weitergegeben. Die Karten selbst, die davor im «Kaiserspiel» verwendet wurden, sind allerdings bereits seit 1443 AD in der Schweiz bekannt.

  • Einzigartige Landschaften der Schweiz

    Als leidenschaftlicher Wanderer liebe ich es, zu Fuss in den Wäldern und Bergen unserer Alpen unterwegs zu sein. Die Naturlandschaften prägen seit jeher unsere Kultur, Traditionen & Bräuche. Einige dieser malerische Orte sind im Hintergrund der Figurenkarten abgebildet.

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Das Projekt zielt nicht darauf ab, eine klare Grenze zwischen historischen Tatsachen und dem Reich der Mythen und Legenden zu ziehen. Viele Einzelheiten sind bis heute (und vermutlich für immer) weder eindeutig belegt noch widerlegt und unterliegen somit dem stetigen Diskurs.

Die Karten

Die Figurenkarten zeigen wichtige Personen der eidgenössischen Gründungszeit. Die «Könige» sind vorwiegend Repräsentanten des Hochadels (Habsburger) oder der Klöster. Die «Ober» zeigen den niederen Adel (Landvögte), die «Under» das vom Adel unterdrückte, einfache Volk der Bauern und Handwerker (Eidgenossen).

König | Rudolf (I.) von Habsburg

Aufstieg der Habsburger

Das Haus Habsburg wächst um 1200-1273 AD zu einem der mächtigsten Adelshäuser im Gebiet der heutigen Schweiz heran. Mit der Ernennung Rudolfs (I.) zum König des Heiligen Römischen Reichs gelingt den Habsburgern der Aufstieg zur Grossmacht.

In den umliegenden Ländern setzen sie ihnen wohlgesinnte Landvögte ein, darunter auch im Gebiet der Urschweiz (Uri, Schwyz & Unterwalden).

Under | Arnold v. Melchtal

Machtmissbrauch der Vögte

Nach dem Tod Rudolfs (I.) im Jahr 1291 AD ist das Reich vorübergehend ohne König – die Landvögte beginnen ihre Macht zu missbrauchen.

Einem Bauern im Melchi stiehlt der Vogt Landenberg ein Ochsengespann. Als sich Arnold v. Melchtal, der Sohn des Bauern dagegen wehrt, werden dem Vater sogleich beide Augen ausgestochen.

Arnold entkommt dem Vogt und flieht nach Uri.

Die drei Eidgenossen

Schwur auf dem Rütli

Vertreter der drei Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden lehnen sich gegen die erdrückende Willkürherrschaft der habsburgischen Vögte auf und treffen sich im Geheimen auf dem «Rütli», einer Wiese am Vierwaldstättersee, um sich Beistand zu schwören.

Sie unterzeichnen dort gemeinsam den ersten Bundesbrief, in dem sie sich kriegerischen Beistand zusichern und keine 'fremden Richter' akzeptieren wollen.

Werner Stauffacher / Abt von Einsiedeln

Der Marchenstreit

Die Schwyzer mit Landammann Werner Stauffacher streiten sich seit Jahren mit dem Kloster Einsiedeln um Weideland. Als der Abt des Klosters die Schwyzer schliesslich exkommunizieren lässt, rächen sich diese indem sie das Kloster in der Dreikönigsnacht 1314 AD plündern.

Die Schutzherren des Klosters, die Habsburger, entsenden schliesslich ein Ritterheer nach Schwyz um das Volk zu bestrafen.

Herzog Leopold von Habsburg

Schlacht am Morgarten

Das habsburgische Ritterheer unter Herzog Leopold zieht entlang dem Ägerisee in Richtung Schwyz. Dank der Vorwarnung durch Heinrich v. Hünenberg's Pfeil-Botschaft ("Eidgenossen, hütet euch am Morgarten!") rüsten sich die Eidgenossen vereint gegen die Habsburger. Letztere werden in der darauffolgenden «Schlacht am Morgarten» (1315 AD) trotz technischer und zahlenmässiger Überlegenheit vernichtend geschlagen und müssen sich zurückziehen.